Am 10. September 2024 veröffentlichte das Bundesamt für Statistik einen Bericht über die aktuelle Leerstandquote in der Schweiz.

Der Schweizer Immobilienmarkt sieht sich weiterhin einem erheblichen Mangel an leerstehenden Wohnungen gegenüber. Am 1. Juni 2024 gab es im ganzen Land 51.974 unbesetzte Wohnimmobilien, was lediglich 1,08 % des gesamten Immobilienbestandes ausmacht. Dies ist das vierte Jahr in Folge, in dem die Anzahl der leerstehenden Wohnungen zurückgeht, mit 2.791 Einheiten weniger im Vergleich zum Vorjahr, was einem Rückgang von 5,1 % entspricht. Dieser kontinuierliche Rückgang ist hauptsächlich auf ein verringertes Angebot an Mietwohnungen zurückzuführen, was den ohnehin bereits angespannten Immobilienmarkt weiter verschärft.

Vierter aufeinanderfolgender Rückgang der Leerstandsquote

Im vergangenen Jahr ist die Leerstandsquote in der Schweiz um 0,07 Prozentpunkte gesenkt worden, von 1,15 % im Jahr 2023 auf 1,08 % im Jahr 2024. Obwohl der Rückgang weniger stark ist als in den Vorjahren (in denen die Rückgänge zwischen -0,16 und -0,23 Prozentpunkten lagen), hebt er weiterhin das bestehende Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage nach Wohnraum hervor.

Leere Wohnungen und Leerstandsquote

Bis zum 1. Juni 2024 meldeten sechs der sieben grossen Regionen der Schweiz einen Rückgang der leerstehenden Immobilien. Der bemerkenswerteste Rückgang fand in der Nordwestschweiz statt, wo die Leerstandsquote von 1,22 % auf 1,06 % gesenkt wurde. Zürich war die einzige Region, die diese Tendenz nicht verfolgte, mit einem leichten Anstieg der Leerstandsquote von 0,53 % auf 0,56 %.

Weniger leerstehende Mietwohnungen, mehr zum Verkauf stehende Häuser

Ein wesentlicher Faktor, der zur Wohnungsproblematik beiträgt, ist der kontinuierliche Rückgang der verfügbaren Mietwohnungen. Am 1. Juni 2024 gab es 40.423 verfügbare Mietwohnungen, was einem Rückgang von 3.790 Einheiten (-8,6 %) im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Obwohl der Rückgang der verfügbaren Mietwohnungen im Vergleich zu den Vorjahren (2022: -13,5 %, 2023: -15,9 %) langsamer geworden ist, übersteigt die Nachfrage weiterhin bei weitem das Angebot, insbesondere auf dem Mietmarkt.

Im Gegensatz dazu ist die Anzahl der zum Verkauf stehenden Häuser gestiegen, mit 11.551 Häusern auf dem Markt, was einem Anstieg von 9,5 % (+999 Einheiten) im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Neubauten, Einfamilienhäuser und grössere Wohnungen

Unter den leerstehenden Wohnungen hat die Anzahl der neu gebauten Immobilien zugenommen. Dies gilt auch für Einfamilienhäuser und grössere Wohnungen wie Fünf-Zimmer-Wohnungen.Ein Grund könnte sein, dass neue und grössere Wohnungen tendenziell teurer sind. In dem aktuellen inflationsbedingten Umfeld könnte die Schweizer Bevölkerung ältere Wohnungen bevorzugen oder ihre Erwartungen senken, indem sie sich für kleinere Immobilien entscheidet.

 

Der kontinuierliche Rückgang leerstehender Immobilien und der steigende Druck auf die Mieten deuten darauf hin, dass die Umzugsrate im Jahr 2024 und in der nahen Zukunft möglicherweise nicht steigen wird. Diese Situation unterstreicht die Notwendigkeit effektiver Wohnungspolitik, um den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerung in der Schweiz gerecht zu werden.