Mit Haustieren ist es häufig wie mit kleinen Kindern: Es ist äusserst schwierig, ihnen Sachen zu erklären und sie bedürfen besonderer Aufmerksamkeit und Fürsorge. Man muss sich in vielen Fällen einfach nach ihnen richten. Bei einem Umzug wird das richtig deutlich. Der gewohnte Lebensraum des Haustiers verändert sich und es versteht die Welt nicht mehr. Da kann man noch so viel tätscheln und kuscheln, für Hund und Katze ist das pure Anstrengung. Lassen Sie daher beim Umzug mit Tieren Ihr Haustier nicht links liegen, sondern überlegen Sie von Anfang an, wie Sie dafür sorgen, dass es möglichst wenig Stress ausgesetzt ist.
Stresslevel beim Umzug hängt von der Tierart ab
Unterschiedliche Tiere, unterschiedliche Bedürfnisse. Der Umzug mit Kleintieren läuft meistens problemlos ab, da sie sowieso die meiste Zeit in einem Käfig leben. Mit Hund und Katze sieht es hingegen wieder etwas anders aus. Besonders Katzen sind recht sensibel und machen nicht jeden Spass mit.
Vorbereitung: Für den Umzugstag ist es am besten, wenn ein Tiersitter bereit steht. Total wichtig ist, dass das Tier diesen schon kennt. Vielleicht ist jemand aus Ihrer Familie oder Ihrem Bekanntenkreis geeignet? Sie selbst werden an Ihrem Zügeltag nämlich sehr viele andere Sachen im Kopf haben. Denken Sie dran, dass Sie Ihren Hund ausserdem ordnungsgemäss bei der alten Gemeinde abmelden müssen! Besorgen Sie für Ihre Katze einen Katzenkäfig und ein Katzengeschirr. Dauert der Transport länger, muss sie sich auch mal die Beine vertreten können. Suchen Sie auch schon mal die Telefonnummer eines Tierarztes in der neuen Gemeinde heraus. Sicher ist sicher.
Miau: Bloss keine Hektik beim Transport
Die Katze wird im Katzenkäfig transportiert, die Kleintiere sowieso und auch der Hund muss gemäss der Ladungssicherungsvorschrift verwahrt werden. In diesem Fall also in einer Transportbox oder mit speziellen Sicherheitsgurten. Wichtig ist, dass während des Transports kein Gefahrenrisiko für sämtliche Mitfahrer besteht. Es kann ja durchaus vorkommen, dass auch mal heftig gebremst werden muss.
Um den Stress für Ihre Vierbeiner möglichst gering zu halten, sorgen Sie dafür, dass sie von ihren vertrauten Sachen umgeben sind. Lieblingsspielzeug, die Schlafdecke und Pflegeutensilien. Auch der vertraute Futternapf mit dem alltäglichen Futter und ein paar Extraleckerli wirkt beruhigend. Bei Kleintieren deckt man den Käfig am besten mit einem Handtuch ab. Durch die Dunkelheit entspannen sie sich automatisch ein bisschen mehr und sind vor Licht und Geräuschen ein bisschen besser geschützt.
Füllen Sie auch ein paar Flaschen vom Wasser aus der alten Wohnung ab und nehmen Sie es mit. Es kann passieren, dass Tiere ungewohntes Wasser nicht gut vertragen und Magenprobleme bekommen. So ist die Umstellung nicht ganz so radikal, wenn Sie sie peu à peu an das neue Wasser gewöhnen können.
Rechnen Sie genügend Pausen für die Fahrt ein. Nicht nur Menschen, auch Tiere müssen mal frische Luft schnappen und die Gliedmassen recken und strecken. Kontrollieren Sie zwischendurch immer wieder, wie es Ihrem Tier geht und ob es genügend zu fressen und zu trinken hat.
Haben Sie ein exotisches Haustier, z. B. eine Giftschlange, eine Spinne oder einen Kampfhund, müssen Sie die Meldepflicht beachten. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde oder beim Züchter, ob die Meldepflicht für Sie relevant ist. Müssen Sie Terrarien transportieren oder Aquarien zügeln, fragen Sie am besten in einer Zoohandlung nach, wie das zu bewerkstelligen ist.
Tipp: Perfekt ist natürlich, wenn Ihr Haustier vor dem Umzug bei Bekannten unterkommt und Sie es nach dem abgeschlossenen Umzug abholen. Das bedeutet auch für Sie weniger Stress. Ist das alles überhaupt nicht möglich, können Sie darüber nachdenken, Ihr Tier für ein paar Tage in einer Tierpension unterzubringen. Das kann zwar kostspielig sein, aber Sie sind sich zu 100 Prozent sicher, dass Ihr kleiner Liebling gut aufgehoben und versorgt ist. Die Wiedersehensfreude wird dann umso grösser.
Alles neu: Zeit lassen zum Eingewöhnen
Im Optimalfall ist ein Raum im neuen Zuhause bereits bezugsfertig und der gewohnte Schlafplatz der Vierbeiner kann bereits eingerichtet werden. Am besten auch direkt den Kratzbaum der Miezekatzen in die Ecke stellen. Möglichst viel Vertrautes erleichtert die Eingewöhnung ungemein. Seien Sie dabei, wenn Ihr Haustier den neuen Lebensraum erforscht. Sind die Renovierungsarbeiten noch in vollem Gange, müssen Sie natürlich aufpassen, dass Farbtöpfe und sonstige Gefahrenquellen nicht einfach so herumstehen.
Katzen brauchen recht lange, um sich an eine neue Umgebung zu gewöhnen. Mindestens vier bis fünf Wochen sollten sie sich nur innerhalb der Wohnung oder des Hauses aufhalten. Erst dann können Sie sie guten Gewissens vor die Haustür lassen. Beim Hund ist es etwas einfacher. Gehen Sie mit ihm Gassi, können Sie zusammen die Nachbarschaft kennenlernen – er wird sich schnell zurechtfinden.
Weitere Tipps zum Umzug mit Katzen erhalten Sie in unserem Ratgeber.
Beim Umzug mit Tieren für alle Fälle vorsorgen
Falls Ihre Vierbeiner sich doch einmal verirren sollten, ist es klug, den Nachbarn am alten Wohnort die neue Adresse zu hinterlassen. Besonders wenn Sie nicht sonderlich weit weg gezogen sind, kann es schon mal sein, dass Katz und Hund am alten Zuhause auftauchen. Und, nicht vergessen – Ihr Hund ist steuerpflichtig und muss deswegen in der neuen Gemeinde angemeldet werden. Aber jetzt: Happy Eingewöhnung!