Es hätte so schön werden können – aber es hat nicht sein sollen. Manchmal muss man sich einfach eingestehen, dass der gemeinsame Weg zu Ende ist. Egal, wie lange Sie beide schon zusammengewohnt haben oder was der wirkliche Grund ist: Das Auseinanderziehen nach einer Trennung ist einfach nicht schön. Schliesslich muss man den gemeinsamen Haushalt, den man zusammen aufgebaut hat, nun wieder mühselig auseinanderdividieren. Hätte, wenn und aber – das spielt jetzt keine Rolle mehr. Einmal tief durchatmen, die Ärmel hochkrempeln und los geht es. Je eher Sie das alles über die Bühne bringen, desto besser.
Unterstützung: Wofür sind Freunde da?
Direkt nach der Trennung sind Ihre Freunde für Sie da. Um erstmal runterzukommen und zu überlegen, wie es nun weitergehen soll, können Sie sicherlich vorübergehend bei jemandem wohnen. Purer Aktionismus nach einer Trennung ist eher die Ausnahme. Wahrscheinlich brauchen Sie stattdessen erstmal einen Rückzugsort und jemanden, mit dem Sie über alles reden können.
Überlegen Sie in Ruhe, was die nächsten Schritte sind. Fangen Sie schon einmal damit an, sich eine neue Bleibe zu suchen. Nehmen Sie hier nicht das Erstbeste, was Ihnen über den Weg läuft. Besonders in dieser Situation ist es wichtig, dass Sie sich in der neuen Wohnung wohlfühlen. Haben Sie ausserdem mal darüber nachgedacht, in eine WG zu ziehen? Besonders nach einer Trennung tut es gut, wenn man abends nicht allein auf der Couch sitzt.
Deins oder meins: Bewahren Sie einen kühlen Kopf
Das mit dem kühlen Kopf ist natürlich leichter gesagt als getan. Bei einer Trennung sind intensive Gefühle im Spiel. Je nachdem, welche eventuell miesen und unfairen Umstände zum Ende der Beziehung geführt haben, kann es da ganz schön heiss her gehen. All diese Sachen sollten Sie aber bereits diskutiert und den Gefühlen freien Lauf gelassen haben. Wenn es dann ans Auseinanderziehen geht, versuchen Sie, sich so sachlich und professionell wie möglich zu verhalten. Es ist hart, aber schieben Sie alle emotionalen Kränkungen und Konflikte ganz weit in den hinteren Teil Ihres Kopfes. Fangen Sie an, einen Rosenkrieg zu führen, ist damit keinem geholfen.
Es ist klug, eine Liste mit Ihrem gesamten gemeinsamen Besitz anzufertigen. Schreiben Sie auch ruhig auf, was die jeweiligen Gegenstände gekostet haben. Vielleicht haben Sie sogar noch die ein oder andere Quittung aufbewahrt. Nehmen Sie sich zunächst die grossen Dinge vor. Haben Sie gemeinsam in eine neue Couch oder einen Fernseher investiert? Wer hat was bezahlt? Sofern Sie die Kosten nicht geteilt haben gilt: Wer es bezahlt hat, dem gehört es auch. Einigen Sie sich bei den anderen Sachen, wer was behält und notieren Sie sich, ob der Partner gegebenenfalls ausgezahlt werden muss.
Das mit der Einigung klappt nicht so ganz?
Bei einigen Dingen will keiner dem anderen das Feld überlassen? Dann darf sich immer im Wechsel einer nach dem anderen ein Teil aussuchen. Schauen Sie nur, dass die Wertverteilung einigermassen gleich ist. Kommen Sie bloss nicht auf die Idee, auf irgendwelche Möbelstücke einfach nur aus Prinzip zu bestehen und Ihre Rachegedanken dadurch zu befriedigen. Das kostet viel zu viel Energie, die Sie lieber in Ihre neue Wohnung stecken sollten.
Überlegen Sie sich gründlich, welche Sachen Sie aus der alten Beziehung überhaupt mit in Ihr neues Leben nehmen wollen. Bei manchen Dingen ist es vielleicht besser, einmal durchzuatmen und tschüss zu sagen.
Wenn das alles wirklich so gar nicht funktioniert, dann holen Sie sich Hilfe dazu. Jeder darf einen Freund oder eine Freundin mitbringen, die zur Schlichtung der ganzen Sache dabei ist. Die Freunde können dann auch sicherstellen, dass alles einigermassen gerecht zugeht.
Trennung der Tiere: Zu wem kommen Katz und Hund?
Sich bei einer Couch einig zu werden, ist natürlich etwas einfacher als bei der Entscheidung, wer das gemeinsame Haustier bekommt. Für Sie beide sollte das Wohl des Tieres an ganz vorderster Stelle stehen. Auch wenn es hart ist: Bei wem ist das Tier allein schon aus Platzgründen besser aufgehoben? Wer hat eine Terrasse mit Garten statt der Wohnung im fünften Stock ohne Balkon? Wenn Sie zwei sich wenigstens noch ein bisschen grün sind, können Sie auch eine Art Besuchsrecht vereinbaren.
Der Partner zieht aus – und dann?
Sie ziehen gar nicht aus, sondern es ist Ihr Partner, der seine Sachen packt und geht? Dann wird die Wohnung wohl erstmal etwas zerrupft aussehen. Jetzt ist es ganz besonders wichtig, dass Sie der alten Wohnung einen neuen Schliff geben. Entledigen Sie sich von Altlasten, denken Sie darüber nach, sich neue Möbel anzuschaffen und das, was mit zu grossen Erinnerungen belastet ist, loszuwerden. Streichen Sie die Wände neu, stellen Sie die Möbel um, machen Sie endlich das, was Ihnen gefällt. Das ist jetzt schliesslich Ihr eigenes Reich und Sie können es nach Lust und Laune gestalten. Let it go …